Wednesday, October 26, 2016

Nachtrag Taiyaki und Kagurazaka by Night

Da der vorherige Blog Eintrag so lang wurde, möchte ich hier nochmal ein paar Bilder hinzufügen!

Am Nachmittag waren wir Taiyaki (Gebäck in Form eines Fisches, gefüllt mit süsser roter Bohnen Paste oder Vanille Creme oder Süsskartoffelstampf, welchen ich hatte) essen. Hier die Eindrücke dieses kulinarischen Highlights:

Ladeneingang
So sieht Glück aus :-)

Und hier die Eindrücke vom Heimweg...




Das wars :-)

Bake-Neko Festival

Im Oktober herrscht in Tokyo Ausnahmezustand! Ich war mir dessen nicht bewusst bis ich in jedem Laden mit Halloween Spezialprodukten zugeflutet wurde. Halloween wird in Tokyo nämlich ganz gross und vorallem über Wochen hinweg gefeiert. 

Die Transformation der Stadt begann schleichend. Zu Beginn nahm ich im Shoppingviertel Shibuya lediglich die grossen Kleiderketten wahr, welche plötzlich Ständer mit Halloween Kostümen und Accesoires aufgestellt hatten. "Ach ja, Halloween kommt", dachte ich mir nichtsahnend. Ein paar Tage darauf überraschten mich die Drogerien: "Ach Schminke für Halloween! Und künstliches Blut zum sich bemalen. Lustig!" Doch als ich in jedem Supermarkt und Konbini dann die Regale sah, war klar, das ist ein ganz grosses Ding hier! Brötchen in Gespenst Form, alle Süsswaren mit Kürbisgeschmack, überall Feldermäuse auf den Verpackungen und dann in jedem Laden (egal was er verkauft) mindestens 1 Regal mit Halloween-Krimskrams (Plastik Fangzähne, Fledermausohren, Narben und Wunden zum aufkleben...)! 

Uff.. was nun? Natürlich mitfeiern! ;-) 

Erste Gelegenheit bot sich schon bald: Im Stadtteil Kagurazaka fand das jährliche "Bake-Neko Festival" statt. Es handelt sich dabei um eine Vor-Halloween Veranstaltung, welche dämonische Katzen feiert. Entsprechend der Dresscode: Bitte als Katze kommen. =^.^=
Der Veranstaltungsort wurde wegen des sartirischen Romans "Ich bin eine Katze" gewählt. Der Autor, Natsume Soseki, wohnte nämlich in diesem Viertel und seine eigene Katze diente als Vorlage für den Roman.

Das Festival selbst besteht vorallem aus einer Parade mit allen kostümierten Personen, welche teilnehemen möchten. Der zweite Teil beinhaltete einen Katzentanz, der allen Feierwütigen erklärt wurde und so konnte jeder mitmachen! 

Jetzt habt ihr aber bestimmt genug darüber gelesen und wollt etwas davon sehen! ;-) Hier die Eindrücke, die ich alle festhalten konnte:

Kagurazaka

noch nicht viel los am Mittag
wir haben uns auch Mühe mit unseren Outfits gegeben =^.^=
Beginn der Parade




Katzenfamilie
auch echte Katzen waren mit dabei
das grosse Tanzspektakel für alle zum mitmachen


nette Katzen :-)
Verpflegung nach der Parade
Das waren meine Eindrücke vom Bake-Neko Festival ^.^ Bis zum nächsten Mal!

Saturday, October 8, 2016

3 Schweizer Eigenheiten, die ich nicht ablegen konnte

Der erste Monat meines Auslanfsjahr in Japan liegt nun schon hinter mir. Zeit Bilanz zu ziehen! Wenn man ein Jahr in einem fremden Land lebt und dann auch noch mit Leuten aus allerlei Nationen neue Freundschaften knüpft, so wird einem der eigene kulturelle Hintergrund bewusst. Daher hier eine kleine Liste von jeweils 3 schweizerischen Eigenschaften, die ich an/in mir entdeckt habe! :-)

1. Bünzligkeit

Beschämt stellte ich nach ein paar Tagen fest, wie kleinkariert ich doch denke! "Hey, steh gefälligst hinten an! Wer zuerst hier steht, steigt auch zuerst ein!" fuhr ich gleich am ersten Tag einen deutschen Komilitonen an. Der guckte mich nur herablassend an. Dann war mir klar: Ach, wie peinlich.. hätte ich doch nix gesagt, was solls auch? In Japan sind sowieso alle Züge überfüllt, einen Sitzplatz würde ich eh nicht kriegen.
Und dennoch frage ich mich regelmässig in der Gemeinschaftsküche: Wer zum Teufel hat schon wieder nicht abgewaschen?! also wirklich... ;-)

2. Pünktlichkeit


Obwohl ich jetzt nicht super pünktlich bin (Nahestehende können bestätigen wie knapp ich plane ;-) ), lege ich doch grösseren Wert darauf als gedacht. Aus Angst ich könnte zu spät kommen, nehme ich jetzt alle paar Tagen noch einen Zug früher.. Konsequenz: letzten Freitag sass ich bereits 45min vor dem Unterricht im Klassenzimmer. Bei der Pünktlichkeit der japanischen Bahn auch kein Wunder... da könnten wir Schweizer ja sogar noch was lernen!

3. Naturverbundenheit

Ich betrachtete mich bisher immer als Stadtpflänzchen: Shopping, Café, Restaurant, Kino, alles super komfortabel, sauber, unterhaltsam! Insekten bäh, kratzige Pflanzen ihh und igittt wo kommt dieser Harzfleck auf meiner Kleidung her?
Doch seit ich in der Betonwüste Tokyos lebe, vermisse ich doch mehr und mehr die Erlebnisse in der Natur. Zugern denke ich an den Garten Zuhause, den meine Eltern so liebevoll hergerichtet haben. Ich träume von einem Spaziergang durch den nahgelegenen Park Zuhause, oder wenigstens entlang des Zürichsees. Daher plane ich ganz fest, zurück daheim mit meinem Freund das Appenzell zu besuchen, oder das Berner Oberland, oder vielleicht auch mal eine kleine Wanderung durchs Tessin zu machen? In meiner Verzeiflung habe ich mich nun schon für den Ikebana Club (Blumensteckkunst) hier intressiert ;-)

Thursday, October 6, 2016

Flohmarkt in Shibuya und Nakano Broadway

Ein Flohmarkt in Tokyo? Ich konnte mir nichts darunter vorstellen, als ich auf Facebook die Veranstaltung entdeckte. Für mich galt Tokyo bisher als eine Stadt in der man, Dank der 100Yen Shops (so ähnlich wie 1 Euro Shop), ständig alles neu kaufen kann. Und überhaupt, mit dem was ich bisher über die Alternative Szene Japans gelesen hatten, dachte ich, dass Recycle Shops, Secondhand Läden etc. eine Seltenheit sind und von der durchschnittlichen Bevölkerungsschicht eher belächelt werden, oder als seltsam gelten.

Offensichtlich hatte ich mich getäuscht. Nicht nur, dass ich immer mehr Shops für Secondwaren aller Art entdecke, nein, auch Bio-, Öko- und überhaupt alternative Produkte und Lifestyles scheinen zu boomen. Somit war an der Flohmarkt in Shibuya gleichzeitig ein Biomarkt. 




Leider war die Secondhand Ware immer noch ziemlich teuer.. vermutlich geben die stylishen Japaner einfach mehr aus für Kleidung. 

Da der Tag noch lange war, gings auf zur weiteren Erkundung zum Nakano Broadway. Der Nakano Broadway gilt als der kleine Bruder des Stadtteils Akihabara. An beiden Orten kann man sich mit allerlei Produkten der japanischen Popkultur eindecken: Mangas, Anime, Merchandise von allerlei Charakteren aus Manga/Anime, Spielzeug, ja sogar Maid Cafés (die Bedienung ist jung, weiblich, überaus herzig in ihrer Gestik und trägt sexy Hausmädchen Kleidung).
Das klingt doch, als wäre es einen Besuch wert, oder?


Eingang des Nakano Broadway
Mandarake - Spezial Geschäft für altes Spielzeug (und mehr)
vollgestopfte kleine Geschäfte für Krimskrams

Ein Raum, der nur Gatcha Automaten beherbergt

Leider nicht besucht: das Takashi Murakami Café


Das sind meine Eindrücke aus der Shopping Mall. Ein wirklich bizarrer Ort, sehr sehenswert! Und nun schliesse ich diesen Post mit ein paar Nightlife Szenen um den Nakano Broadway. Viel Spass beim angucken!