Sunday, January 29, 2017

Weihnachten in Japan

Das kommt jetzt im Januar schon sehr spät, aber dennoch möchte ich teilen, wie ich hier in Japan Weihnachten verbracht habe.

Ich würde Weihnachten hier als sehr merkwürdiges Erlebnis bezeichnen. Einerseits hat ganz Asien eine Affinität zu allem was bunt ist, glitzert und leuchtet und irgendwie festlich ist. Somit kam bei mir die Weinachtsstimmung richtig in Gang! Weihnachten ist für mich das wichtigste und schönste Fest im Jahr. Ich liebe aufwendig dekorierte Tannenbäume, Kränze, Geschenke usw. und diese Wärme und Lauschigkeit, wenn man im Halbdunkel seines Zimmers, eingewickelt in eine fluffige Kuscheldecke eine warme Schokolade trinkt. Umso besser wenn die Schokolade mit Zimt verfeinert wurde, Kekse zum knabbern bereit stehen und im Hintergrund noch ein paar der Weihnachtsklassiker aus dem Lautsprecher erklingen.

Andererseits gehört zu Weihnachten unweigerlich Gesellschaft. Ich vermisste meine Familie ein bisschen (wobei ich mich später an Neujahr richtig einsam gefühlt hatte, besonders am Morgen des 1. Januars). Zudem hat man an Weihnachten irgendwelche Familientraditionen und fixe Abläufe, die mir hier irgendwie fehlten.

Dennoch hatte ich für Tag 1 der Festlichkeiten etwas von Zuhause bekommen! :-) Mein Freund schickte mir ein Packet, das man durchaus als ein "Überlebenspacket für Weihnachten" bezeichnen kann. ;-) Das Packet enthielt: Weihnachtsdeko, Schokolade, Snack Würstchen und ganz toll: eine Packung Zimtsterne!!

Ich dekorierte erstmal mein Zimmer, um die Weihnachtsstimmung ein bisschen hervor zu locken. Dank ein paar zusätzlichen Einkäufen aus dem 100 Yen (1 Euro) Shop, gelang mir dies recht gut.



Mit meinen heimländischen Zimtsternen genoss ich auch eine Runde warme Schokolade. Ich fand sogar Ersatz/Substitute für andere Weinachtsplätzchen: Es gab Schoko-Vanille Kekse bei Muji und "Boule de Neige", ein Mandel-Vanille Gebäck in Puderzucker gerollt. Fast so gut wie die Vanillekipferl von meinem Papa! Aber eben nur fast... ;-)


Da Japan ein traditionsreiches Land ist, gibts auch hier Weihnachtsbräuche! Ein ziemlicher absurder ist Fastfood. Da zu Weihnachten in irgendeiner Form Hühnchen, Gans, Truthhahn auf den Tisch muss, pilgern Japaner zu scharen zu Kentuckey Fried Chicken, eine Fastfood Kette, spezialisiert auf alle Formen frittierten Hühnchens! Da ich das weder festlich fand, noch um einen Tisch kämpfen wollte, konnte ich gut darauf verzichten.

Eine andere Tradition hingegen wollte ich unbedingt probieren! Der Christmas-Cake! Wer jetzt an einen Schokoladenkuchen mit Weihnachtsgewürzen denkt, oder an Stollen, oder etwas wie Panetone... weit gefehlt. Es handelt sich um Erdbeertorte! Der klassische Sommerkuchen bei uns, ist das ultimative Statussymbol hier. Denn Christmas-Cake ist extrem teuer und daher eine Prestige Sache.

Trotzdem beschloss ich mit einer Komilitonin einen kleinen zu bestellen. Da wir quasi nur eine Mini-Ausgabe hatten, war der auch gut bezahlbar, später würden wir einen weiteren Grund erfahren, wieso er ein Schnäppchen war. ;-)


Am 24. also holten wir den Kuchen ab. Reingucken konnten wir nicht, aber als wir ihn auspackten staunten wir nicht schlecht: dekorieren durfte man ihn selber, die Erdbeeren für oben drauf wurden extra mitgeliefert. Fertig zusammengebaut seht ihr ihn im Bild. Die nächste Überraschung folgte beim Anschneiden, bzw. beim Kosten. Erdbeeren waren keine drin, dafür exotische Fruchtstückchen wie Aprikose und Ananas! Trotzdem kam keineswegs Enttäuschung auf, denn der Kuchen war auch so ganz gut. Vorallem cremig und sehr süss!

Für Tag drei gabs dann japanische Teepause. Ich bereitete meinen Weihnachtstee (Schwarztee mit rosa Pfeffer und Zitrusfrucht Zesten) zu und ass dazu Mochi, japanische Reismehl Süssigkeiten. Passend zum Vortag war ein Erbeercreme Mochi dabei. Das Dreieck war ein Zimtmochi und traf daher genau meinen Geschmack.



Insgesamt also ganz schöne Festtage. :-) Dennoch würde ich behaupten, dass ich Weihnachten Zuhause wesentlich festlicher finde und daher noch ein bisschen schöner. Aber man kann halt nicht alles im Leben haben. Nächstes Jahr werde ich Weihnachten dann dafür wohl umso mehr geniessen! ;-)

Tuesday, January 10, 2017

Okonomiyaki - immer wieder gerne

Seit ich hier bin, war ich genau ein einziges Mal Okoniyaki essen! Was für eine Schande! Denn Okonomiyaki ist eine wahre Köstlichkeit. Das Wort lässt sich auch etwas als "Gebratenes alles-was-du-willst" übersetzen, meist die Grundlage eine Mehl, Ei und Kraut Mischung. Hinzufügen kann man dann eben alles mögliche, Fleisch, Fisch, Oktopus, Crevetten, Kimchi, Nudeln, ... der Fantasie sind keine Grenze gesetzt, höchstens das Angebot des Restaurants limitiert die Auswahlmöglichkeiten.

Der japanische Pfannkuchen wird je nach Restaurant bereits fertig serviert (d.h. man kriegt in an seinen Tischgrill und kann ihn dort genüsslich zerlegen und einteilen), oder man kriegt eine do-it-yourself-Teigschüssel und darf dann selber fröhlich drauflos braten!

Ich finde letzteres wesentlich unterhaltsamer und freute mich, dass das Restaurant unserer Wahl auch genau diese Variante anbot.


Die Schüssel voll teigigen irgendwas sieht natürlich nicht attraktiv aus. Aber siehe sich die Verwandlung hier dokumentiert an:

ein trauriges Häufchen Mischmasch


Hier das vorzeigbare Endprodukt: durchgebraten und fertig gewürzt und dekoriert regt der schmucke Okonomiyaki gewaltig den Hunger an! Und was darf an keinem defitgen japanischen Abend fehlen? Genau: Sake!! ;-) Ganz nach dem Motto "Wer braucht schon Champagner Duschen, wenn er Sake Bäder haben kann?"

Kanpai! Immer so schnell leer die Fläschchen... ;-)
Obwohl mir mein Neujahrsvorsatz Kalorien einzusparen es eigentlich verbietet, so hoffe ich doch bald wieder in den Genuss eines Okonomiyakis zu kommen.

Übrigens wird gemunkelt, dass der Okonomiyaki als das nächste weltbekannte Fastfood/Streetfood Furore machen könnte ;-) Warten wir mal ab, ob er irgendwann in Europa auftaucht...

What's up in Akihabara?


This.