Sunday, November 27, 2016

Survival Skills

Die Situation war ganz klar neu: Als ich hier ankam musste ich überleben. Neben Dingen wie ein Dach über dem Kopf zu haben, Geld zu haben und Zugang zu Wasser zu haben, ist Essen von unglaublicher Wichtigkeit! Jetzt werden Leute, die Japan kennen, wohl milde lachen. Ja in Japan kann man auch ohne zu kochen sehr gut leben. Restaurants und Imbissstände gibts überall. Wem das auf Dauer zu teuer ist, der kann sich immer noch ein Bento (Lunchbox, oder Fertiggericht) aus dem Konbini oder Supermarkt kaufen.

Wer aber richtig sparen möchte (so wie ich) ;-), der sollte besser anfangen sich mit der Wohnheimküche vertraut zu machen und sich selbst eine Mahlzeit zuzubereiten. Denn wer die Grundzutaten am richtigen Ort einkauft, kann viel Geld sparen!

So weit so gut. Nun war ich kein totaler Koch Anfänger, als ich hier ankam, aber üblicherweise kochten Zuhause meinen Eltern. Und ich liebte das. Zumindest weiss ich das jetzt, da ich selbst manchmal minutenlang über meinen Essensvorräten brüte: auf was hab ich denn Lust, kann ich das machen, wie lange das wohl braucht? Man will ja nicht um 8Uhr abends noch 2 Stunden am Herd stehen...

Essensbeschaffung, Essenszubereitung und Essen selbst sind zu einem Hauptbestandteil meines neuen selbstversorgerischen Lebens geworden. Und zwar ein so grosser Bestandteil, das es unterdessen quasi mein Hobby geworden ist! Bisher war der Ofen mein einziger Freund in der Küche, neu ist der Herd mein bester Kumpel. Sogar gänzlich unbekannte sind in mein Leben getreten: Hallo Reiskocher und Mikrowelle!

Und was koche ich so? Nun von "japanisch inspiriert", über "von Zuhause gelernt" bis zu "einfach mal zusammengeworfen was noch übrig war" gibts alles!

Daher möchte ich hier auch einige meiner "Werke" präsentieren! Viel Spass beim durchgucken! Und meine Eltern sind hoffentlich stolz bei diesem Anblick, dass das Kind was gelernt hat und auch ja nicht verhungert. ;-)

Dieses hier ist Kimchi Bokkeumbap (oder einfacher Reis mit Kimchi)

Sie sehen hier Auberginen Frischkäse Toast mit Grüntee

Salat mit angebratenem Lachs, dazu ein Sushi Plättchen und Wasser aus dem Tisch (?)

Inspieriert aus der Heimat: Bratkartöffelchen mit "Nürnberger" (oder was man in Japan halt kriegt)

Japanische Udon Nudel Suppe mit "Erbsli und Rüebli"
eine Wurzelgemüse Suppe mit Champignons!
Dieses Gericht war zugegeben eine riesen Enttäuschung! Es sah so gut aus, aber irgendwie hab ich die falsch gewürzt. Schmeckte nicht :-(

Ich kann auch Frühstück! Pancakes fürs Wochenende: Ja ein bisschen gemogelt, es gibt einen Fertigmix. ;-)

Gemüse-Tofu-Soba

Und auch dieser hübsche Teller ist, zugegeben, nicht wirklich gekocht. Aber mit Liebe arrangiert ;-) Sushi und Edamame

Wednesday, November 9, 2016

Autotuner Szene in Shibuya

Als ich mich am Samstag am späteren Nachmittag mit einer Freundin verabredete, wollten wir uns eigentlich das Halloween Spekatakel in Shibuya ansehen. In diesem lebendigen Teil der Stadt kommen nämlich jedes Jahr an Halloween die vergnügungssüchtigen Japaner zusammen. Verkleidet als alles mögliche laufen sie dann einfach in den Strassen herum. Das Motto lautet: Sehen und gesehen werden! Denn es ist kein Geheimnis, dass an Halloween viele TV Sender ihre Kameras genau dorthinschleppen, um dann den ganzen Abend Leute zu interviewen und die daheimgebliebenen Couchpotatos damit genug Unterhaltung für Zuhause bieten. :-)


Letztendlich war die Stadt dann aber so rappelvoll und es war unglaublich schwierig Fotos von den Leuten zu bekommen (siehe oben), vorallem wenn man dann doch ein bisschen schüchtern ist und nicht jedesmal fragen möchte. Daher sind wir dann einfach auf Erkundungstour im allgemeinen gegangen.

Schon nach ein paar Minuten gabs dann bereits was Sensationelles zu sehen. Wir liefen direkt in eine Strassenparty! Aber bei genauerem hinsehen war es nicht nur eine Strassenparty, sondern zwei, drei, vier... und es ging gar nicht um die Party! Offensichtlich ging es um den Ort, wo die Musik spielte, wörtlich: es handelte sich wohl um die Autotunerszene Tokyos, die ihre Autos mit riesigen Lautsprecheranlagen ausgestattet hatten.


Und dann gab es noch Leute, die sich mit ihrem Auto vorallem mit der Optik sehr Mühe gegeben hatten:



Faszinierend, fanden wir und standen da und staunten...

Sunday, November 6, 2016

Tea Time in blumiger Atmosphäre

Kaffee oder Tee? Oft stehen sich hier zwei Lager von Personen gegenüber. Ich gehöre jedoch zu denjenigen, die beides sehr mögen und bin damit in Japan wohl nicht alleine. Denn hier wird sowohl die Kaffeekultur zelebriert, als auch der traditionelle Tee getrunken wird. Trotzdem ist das Aoyama Flower Market Tea House nochmals ein andere Angelegenheit, da das Angebot hier eher dem "English Afternoon Tea" entspricht.

Wie auch immer, ein Besuch ist das Teehaus im luxuriösen Omotesando Quartier schon allein wegen der Optik! Hinter dem eigentlichen Blumenladen im vorderen Bereich, befindet sich das Teehaus, welches nur durch eine Glaswand abgetrennt ist. Bögen an denen Pflanzen hochwachsen und das grosse Fenster gegenüber des Eingangs erwecken den Eindruck, als sitze man mitten in einem Gewächshaus! Die Tische sind zudem aus Glas und unter dem Tisch: natürlich mehr grün!



Wenn man sich dann sattgesehen hat am Ambiente, kann man sich der Speisekarte zuwenden. Natürlich auf der Karte: Tee! Im Krug, in der Tasse, warm, kalt, Kräutertee, Gewürztee, Früchtetee... für einen Tee Liebhaber gibt es alles was das Herz begehrt.
Obwohl die Auswahl an Speisen dazu klein ausfällt, findet sich auch hier für jeden Geschmack etwas. 4 salzige Gerichte, sowie 4 Süssspeisen geben genug Anlass sich in Grübelei zu stürzen und nicht mehr zu wissen was man denn nun genau will. Alles sieht so gut aus...

Kürbissuppe mit Kräutersalat und Gemüsegnocchi, oder lieber ein Roastbeef Sandwich?


Nach etwa 20 Minuten konnte ich mich endlich entscheiden! Ich wählte einen "Refreshing Tea" (Kräutertee mit 5 verschiedenen Kräutern wie Rosmarin, Zitronenmelisse etc.) und dazu ein Schokoladenparfait, da dieses ebenfalls mit Kräuteren angerichtet wird! Eine gute Kombination :-)

Als die Bedienung mit unseren Bestellungen anrauschte, war ich überwältigt! So wunderschön!


Extra zu meinem Kräutertee bekam ich ein winziges Kännchen Honig! Ein schönes Detail. Als dann aber auch noch mein Dessert kam, war ich sprachlos!


Das Esserlebniss war ein Genuss: Das kalte feste Schokoladen Parafait mit Vanille Eis, eine fluffige samtig weiche Creme darunter, knusprige Schoko Cornfalkes und die herben Nüssen. Ein Traum!


Aber auch die Auswahl meiner Begleitung liess sich sehen! Sie entschieden sich vorwiegend auch für Süsses, aber es war auch zu verlockend...


Passend zum Herbst: Ein Kürbissüppchen mit Gemüsegnocchi, knusprigem Brotscheiben und frischem Salat.


Oder aussen knusprige und innen fluffige Brotscheiben mit Pfirsichkompott und Vanille Eis! Sehr sehr lecker, wurde mir mitgeiteilt ;-)

 
Hier auch noch zu sehen: Im Vordergrund Früchtetee, dazu gabs ein Rosengelee mit Vanille Eis, im Hintergrund nochmals die Kürbissuppe, die zusammen mit einem Chai Tee harmonierte. 

Insgesamt lässt sich dieses Teehaus, trotz etwas höheren Preisen nur empfehlen! Alleine das Ambiente ist es wert, sich mal dort einen Brunch oder ein Dessert zu gönnen. Die Karte wechselt angeblich mit den Jahreszeiten, was jetzt natürlich verlockend wirkt, hier alle paar Monate mal wieder reinzugucken ;-)